16.11.2016 – goat(JP) / Ian Hawgood / Boris Labbé

frameless10
16. November 2016, Einlass 19:30, Beginn 20:00
goat(JP)
Ian Hawgood (UK)
Boris Labbé (FR)
MUG / Einstein Kultur, Einsteinstrasse 42, 81675 München
Eintritt frei

Frameless10 steht im Zeichen der Verbindung Mensch – Maschine. Goat(JP) produzieren treibenden minimal techno – nur gänzlich ohne Elektronik. Der Musiker Ian Hawgood vermittelt zwischen analoger Kontemplation und digitaler Ästhetik, während der Medienkünstler Boris Labbé für seine Filme Aquarelle zu einem dichten digitalen Universum zusammensetzt.

goat (JP)

goat (JP)

Wie ein Saal rasselnder Nähmaschinen vibriert die Maschine, die sich goat(JP) nennt. Das Ensemble aus Osaka hat es sich zum Ziel gemacht, minimal techno ohne Elektronik zu spielen. Mit maschineller Präzision bewegen sich Schlagzeug, Gitarre, Bass und Saxophon nahezu ausschließlich rhythmisch vorwärts, spielen streng ineinander verschachtelte Muster. Die kalte Ästhetik der Robotik? Nicht ohne Grund eingeflogen aus Osaka, der Elektrotechnik-Metropole schlechthin? Keineswegs! Der Reiz von goat liegt im zutiefst Menschlichen dieser Apparatur. Die wahre Mensch-Maschine.

Ian Hawgood's Instruments

Ian Hawgood’s Instruments

Ian Hawgood ist einer der größten Netzwerker einer neuen digitalen Musik, die sich zwischen Manchester und Tokio entfaltet. Als Betreiber des Labels Home Normal hat er einen Sound geprägt, der sich zwischen elektronischer Avantgarde und menschlichem Charme bewegt. Wer auf die Liste der Veröffentlichungen des Labels blickt, erkennt alte Bekannte von frameworks und frameless: Sylvain Chauveau, Nicolas Bernier, Nils Frahm und viele mehr. Wir freuen uns besonders, dass er uns diesmal selbst beehrt, mit einem Aufbau aus verspielter Elektronik, düsteren Soundscapes und irrlichternden Visuals.

Boris Labbé, Kyrielle, Still

Boris Labbé, Kyrielle, Still

Boris Labbé bereichert den Abend um eine dichte Videoarbeit. Für „Kyrielle“ fertigte der junge französische Künstler Aquarelle in Handarbeit an, schnitt sie aus, um sie daraufhin zu digitalisieren und neu zu arrangieren. Menschliche Figuren gehen, stolpern, fallen und richten sich wieder auf. Die Bewegungen wiederholen und verdichten sich, werden zu einem massigen Schaltkreis menschlicher Regungen. Eine Collage zwischen spürbarem Handwerk und digitaler Verdichtung. Die ästhetische Erfahrung eines Zwiespalts, der unser alltägliches Leben unter digitalen Bedingungen prägt. Es verwundert nicht, dass Boris Labbé diesjähriger Preisträger der Goldenen Nica der Ars Electronica ist.

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