15.10.2019 – Tomoko Sauvage, David Allred, Markus Muench

frameless 23
Dienstag, 15. Oktober 2019
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei

Tomoko Sauvage
David Allred
Markus Muench

Tomoko Sauvage; Foto: Yoshihiro Inada

Die japanisch-französische Künstlerin Tomoko Sauvage ist sowohl in der Bildenden Kunst als auch in der Musik beheimatet. Sie beschäftigt sich seit längerem intensiv mit dem Element Wasser und benutzt dabei Unterwassermikrophone oder schmelzende Eisblöcke, um akustischen Neuraum auszuloten. Bei frameless23 wird sie auf elektronisch verstärkten Porzellanschüsseln und Wassertropfen, quasi auf „natürlichen Synthesizern“ musizieren. Dabei bewegt sie sich in einem fragilen Gleichgewicht zwischen Zufall und Absicht, dem Eigenleben der Instrumente und der Virtuosität der Künstlerin.

David Allred, Foto: Michael O’Neal

Ebenfalls über Urgewalten und die menschliche Beziehung zur Natur sinnierend, beschäftigt sich der amerikanische Musiker David Allred in seinem neuen Album The Cell mit Existenziellem. Seine Arbeit als Altenpfleger hat ihn stark beeinflußt. In schwermütigen Melodien stellt er sich der Suche nach seinem Platz in der Welt und zieht viel Erhellendes aus der Beschäftigung mit dem Thema Vergänglichkeit: „In The Cell geht es darum, die Dunkelheit in unserem individuellen Leben als strategische Methode anzuerkennen, um ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie wir uns in einer extrem dissonanten Welt mit Optimismus, Harmonie und Licht fortbewegen können.“(D. Allred) Mittels Bass, Piano und Gesang erkundet er auf außergewöhnliche Weise neues Terrain des Songwritings, singt im Chor mit sich selbst oder bezieht sich auf David Lynch-Filme. Seine erhellende Performance bei frameless wird der perfekte Start in die dunkle Jahreszeit!

Die Medienkunstinstallation, die unseren Abend begleitet, kommt diesmal vom Münchner Klangkünstler Markus Muench. Er schuf anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Mondlandung mittels Original-NASA-Aufnahmen und einer eigenen Klangkomposition die Soundinstallation lunar_, die nun erstmals komplett bei frameless gezeigt wird. Unzählige Original-Aufnahmen von Gesprächen der Astronauten, Hintergrundgeräuschen, Artefakten der Übertragung hat er durchforstet, zerschnipselt, sortiert, neu zusammengefügt und daraus einen elektronischen Teppich für seine Arbeit gewonnen. Die dazu improvisierte Instrumentalspur komplettiert seine Interpretation dieses Ereignisses. Die 4-Kanal-Arbeit wird eine ganze Halle einnehmen und die Zuhörer mitnehmen auf eine sphärische Klangreise.