4.5.2016 Myriam Bleau / Jonas Gruska / Quayola

frameless 07
4. Mai 2016, Einlass 19:30, Beginn 20:00
Myriam Bleau (CA)
Jonas Gruska (SK)
Medienkunst: Quayola (I)
MUG / Einstein Kultur, Einsteinstrasse 42, 81675 München
Eintritt frei

Natur, die in Daten zerfällt, eine schweißtreibende Performance mit Acrylglaskreiseln und ein Fuhrpark autonomer Miniroboter aus einer Tüftlerwerkstatt in Bratislava. Frameless07 wird bunt und technoid.

Myriam Bleau: Soft Revolvers, Foto: Severin Smith

Die Klangkünstlerin Myriam Bleau aus Montreal konstruiert Kreisel aus Acrylglas: „Soft Revolvers“, deren Drehung Lichtimpulse und Elemente einer elektronischen Komposition steuert. Das Resultat klingt wie eine Mischung aus abstrakter experimenteller Musik und House, verbindet Performance-Kunst mit dem Prinzip des DJing. Das Konzert ist ungemein körperlich, eine überraschend schweißtreibende Verbindung zwischen Mensch und digitaler Maschine, die erahnen lässt, dass das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie auch Reibungsflächen in sich birgt.

Jonas Gruska

Jonáš Gruska aus Bratislava arbeitet ebenfalls an dieser Schnittstelle, übergibt das Ruder aber vollkommen an die Maschinen. Er bringt unterschiedliche Techniken und selbst entwickelte Apparate zusammen. Kern des Ensembles sind die „Crickets“, kleine, im Raum verteilte, eigenständige Klanggeneratoren, deren Programmierung sich mit der Zeit algorithmisch entwickelt. Wie Jonáš sagt: „They just do their thing’“. Ist das die künstliche Intelligenz? Zum Glück braucht sie uns noch als Zuhörer.

Quayola: Pleasant Places

Quayola: Pleasant Places

Der italienische Medienkünstler Quayola zeigt, wie sich unsere Wahrnehmung im digitalen Zeitalter verändert. Die überdimensionierte audiovisuelle Installation „Pleasant Places“ nimmt Landschaftsgemälde von Vincent Van Gogh zum Ausgangspunkt. Deren Schauplatz fotografierte und digitalisierte Quayola und lässt ihn in der Installation in abstrakte Formen und Klänge zerfallen. Quayolas Arbeiten zeugen von dem Zerbrechen der Welt in der digitalen Abtastung und von der seltsamen Schönheit, die dabei entsteht. Nicht ohne Grund ist der Ars Electronica-Preisträger einer der wichtigsten Vertreter der digitalen Kunst der Gegenwart.