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11.11.2022 – frameless x alien puzzle: Eiko Ishibashi, Lau Nau

frameless x alien puzzle

Eiko Ishibashi (JP)
Lau Nau (FI)

Freitag, 11. November 2022
Volkstheater | Tumblingerstraße 29 | 80337 München
Bühne 3
Beginn: 20:00
Einlass: 19:30
Eintritt: 10 Euro / 8 Euro erm.
Tickets: Vorverkauf Volkstheater

Unglaublich aber wahr, es gibt wieder einen live Abend der Reihe frameless…!
Diesmal in Kooperation mit alien puzzle. Die beiden Veranstaltungsreihen haben sich der experimentellen Musik verschrieben – kuratiert von Karin Zwack sowie Marcus Grassl und Markus Acher.

Eiko Ishibashi, Foto: Jim O’Rourke

Eiko Ishibashi ist Produzentin, Musikerin und Multiinstrumentalistin aus Japan.
Ihre Vielseitigkeit kennt kaum Grenzen, so arbeitet sie zwischen Kollaborationen mit dem Noise-Musiker Merzbow, als Singer-Songwriterin in Bands mit Jim O’Rourke oder
komponiert Filmmusik u.a. für große Anime-Filme. Der Spielfilm Drive my Car von Ryusuke Hamaguchi, für den sie den Soundtrack geschrieben hat, hat dieses Jahr einen Oscar als bester internationaler Film gewonnen.
Ishibashi besitzt ein unglaubliches Gespür für Atmosphären. Ihre neuen Werke entführen in eine andere Welt.

Lau Nau, Foto: Kirsi Kukkurainen YLE

Die finnische Experimentalmusikerin Lau Nau arbeitet ebenfalls im Bereich Filmmusik,
u.a. mit Matti Bye, aber auch für Theater, Kunstinstallationen und als Produzentin.
Ihr neues Set basiert verstärkt auf elektronischer Musik, kombiniert mit Stimme und
Feldaufnahmen von der Insel, auf der sie in einem Künstlerdorf lebt.
Immer wieder besticht sie durch ihre Experimentierfreude und die Leichtigkeit, mit der
sie an die Musik heranzugehen scheint.

Ein Abend zwischen gelooptem Bienensummen und einer Taxifahrt durch Hiroshima.

Tickets: Vorverkauf Volkstheater

Ein Projekt von Karin Zwack, Marcus Grassl und Markus Acher.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

06.05.2022 – STREAM: Valentina Magaletti, Ryoko Akama & Gerard Lebik, Noriko Okaku

frameless33
06-05-2022 20:00 CET – 07-05-2022 20:00 CET
Noriko Okaku (UK/JP)
Ryoko Akama & Gerard Lebik (KR/JP | PL)
Valentina Magaletti (IT/UK)

Noriko Okaku
Eternal Return, 2020
on-laptop video, no sound, 08’08“ / 10 x extended 360 view animation, stereo, 01’44“

*We recommend viewing this film in full screen on your laptop!
The 360 view animation is available on your mobile device with Youtube app installed
(without app it will be a fixed video)
Please use the QR-Code!
8’08“
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Ryoko Akama & Gerard Lebik
11,433 KM distance

Performance:
Ryoko Akama / Gerard Lebik
Sound and Video Editing:
Ryoko Akama / Jo Kennedy
Huddersfiel, UK
Jambami, Tanzania
2022
26’21“
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Valentina Magaletti

Producers: Danny Brooks and James Little
Director of Photography: James Little
Camera Operators: Danny Brooks and James Little
Recording and Mixing Engineer: Adam Bonser
Post Producer and Editor: Danny Brooks
Production: Arcus Sounds
Recorded and filmed at Arcus Sounds, London
2022
29’10“

Eternal Return von Noriku Okaku ist eine digitale Collage, die einen herkömmlichen Laptop-Bildschirm als Leinwand nutzt. Im Zentrum steht das antike Bild des Ouroboros, einer Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt.
Das Teilen eines unkontrollierten Desktop-Bildschirms mit dem Publikum verkörpert die Situation, mit der wir seit Beginn der Corona-Pandemie konfrontiert sind. Das empfangen von einer Flut an Informationen symbolisiert dieses Zeitalter als eine Schleife.
Allerdings gibt es in dieser Arbeit eine versteckte Chance für den Beobachter, die Initiative zu ergreifen und die Situation zu durchbrechen. Nur aktive Zuschauer können über einen QR-Code in die nächste Dimension wechseln, es liegt ganz bei ihnen. Schlussendlich wird klar, dass es nur gemeinsam gelingen kann, den Kreislauf zu durchbrechen und weiterzukommen.

Ryoko Akama versucht, sowohl das akustische als auch das visuelle Ereignis als eine Einheit zu durchdringen, beschäftigt sich mit der Ästhetik des „almost nothing“ und schafft vergängliche Situationen, die Stille, Zeit und Raum ausdehnen. Ihr Fokus gilt Themen wie dem Wesen der Relativität, Kultur und Menschlichkeit und untersucht in ihrer künstlerischen Praxis Umwelt, Architektur, Einwanderung und Fluidität des Seins.
Gerard Lebiks Musik- und Klangarbeiten schweben zwischen improvisierten und komponierten Formen. Mittels akustischen und elektronischen Medien beschäftigt er sich mit Phänomenen wie Zeit, Raum und der Wahrnehmung von Schallwellen.
Lebiks Teil der Performance ist auf Sansibar in Tansania entstanden, wo er derzeit eine Artist Residency hat. Akama spielt dazu in Huddersfield, England. Passender Titel dieser Arbeit über Entfernung: ‚11,433 KM distance‘.

Valentina Magaletti ist Schlagzeugerin und Komponistin. Ihre spezielle Art, Folk Elemente mit abstrakter Improvisation auf dem Schlagzeug zu verbinden, ist einzigartig. Sowohl hochgradig abstrakt als zugleich intuitiv spielt sie dieses Instrument so virtuos und frei.
Für frameless hat sie eine neue Improvisation in London eingespielt mit Schlagzeug, verschiedenen perkussiven Instrumenten, Bells, Kalimba und Glockenspiel.
Die Videos dazu sind in Bari/Italien entstanden, wo sie aufgewachsen ist und ihr gerade erschienenes neues Album NONE CORSA aufnahm.

08.04.2022 – STREAM: Yuri Landman, Passepartout Duo, Marie-Pierre Bonniol, Uli Golub

frameless32

08-04-2022 20:00 CET – 09-04-2022 20:00 CET

Yuri Landman (NL)
Passepartout Duo (IT / US)
Medienkunst:
Marie-Pierre Bonniol (FR)
Uli Golub (UKR)

Passepartout Duo

Half empty, completely full
performed, filmed and edited by
Passepartout Duo (Nicoletta Favari and Christopher Salvito)
Las Vegas

22 min
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Yuri Landman

frameless
8 april 2022

Produced and directed by: Katri Ilona Koppanen
Camera operators: Hans Berg, Helen Holmqvist
Lights: Juhani Leskinen
Editor: Adri Braaksma

33 min
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In Zeiten wie diesen erscheint es um so wichtiger, internationale Freundschaften zu pflegen, sich zu vernetzen und gemeinsam über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten.
Diesmal präsentiert frameless vier KünstlerInnen, die mit ihren Mitteln versuchen, der Welt mit all ihren Rätseln beizukommen.

Passepartout Duo

In ihrer aktuellen Artist Residency in Las Vegas erkunden Passepartout Duo im Rogers Art Loft neue Wege. ‚Half empty, completely full‘  ist ihre erste Arbeit mit Keramik und Sound. Das italienisch-amerikanische Duo reist von einer Station zur nächsten und lotet Klang und Ort immer neu aus. Inspiriert von der Dichotomie von ‚leer vs. voll‘ beschäftigen sich die beiden mit Räumen, so leer und doch potenziell voller Klang. Durch die Technik des Schlickergusses stellten sie unendlich viele verschiedene Kopien derselben Form her, keine perfekten Nachbildungen sondern leicht unterschiedliche Variationen. Die Performance fasst ihre Erforschung dieser Unterschiede durch Klang zusammen. Über Mikrofone wird die Leere erkundet. Dabei spielen Reflexionen, Rückkopplungen und Resonanzfrequenzen eine wichtige Rolle.Die Materialen der Umgebung, der Sand aus der Wüste, der Bimsstein in der Architektur Las Vegas‘ fließen mit ein.

Yuri Landman ist Musiker, Comic-Zeichner und Instrumenten-Erfinder aus Holland.Moonlander, Springtime oder Moodswinger sind nur ein paar seiner großartigen Erfindungen, ausgeklügelt modifizierte E-Gitarren. Für Musiker von Sonic Youth oder dEUS schuf er neue Instrumente und gibt seit vielen Jahren weltweit Workshops zum Gestalten der eigenen Tonabnehmer. Die Einladung zu frameless nahm er zum Anlass, sofort nach Finnland zu reisen, um dort eine neue Performance auszuklügeln und einzuspielen. Wir sind sehr gespannt!

Marie-Pierre Bonniol. Wasser, Still

Wasser, von Marie-Pierre Bonniol, ist eine Serie von fünf kurzen Experimentalfilmen über Wasser und seine verschiedenen Zustände, die hydraulische Kraft, die Umwandlung des Flusses in Energie und die Mittel der Metamorphose. Wasser lädt uns auf eine musikalische Reise ein (Soundtrack von Khaki Blazer, Raymonde, Andreas O. Hirsch, The Dead Mauriacs, Richard Pinhas), aber auch auf eine geheimnisvolle und innere Reise – ein poetischer und kraftvoller Essay über Wasser und so viel mehr.

Uli Golub: Dream about public space and memory, Still

Uli Golubs Film Dream about public space and memory beschäftigt sich mit einem öffentlichen Platz ihrer Heimatstadt Charkiw in der Ukraine. Ein Film, der in den aktuellen Angriffen auf die Stadt traurigerweise eine weitere Dimension erhält und sprachlos macht.

18.06.2021 – STREAM: KIM/JUNG, Eiko Ishibashi, Anna von Hausswolff

frameless31
18-06-2021 20:00 CET – 19-06-2021 20:00 CET
KIM/JUNG (KR/DE)
Eiko Ishibashi (JP)
Anna von Hausswolff (SE)

program:

KIM/JUNG

KIM/JUNG, frameless31, 18.06.2021
Webstuhl / Weaving machine
Das Verweben der Töne / sound weaving
Performance : Yoonji Kim
Sound Object: Youngjik Jung
Camera, Audio, Editing: Youngjik Jung
Premiere: 2017, Cologne

16 min
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Eiko Ishibashi


Eiko Ishibashi, frameless31, 18.06.2021

Music by Eiko Ishibashi
Video shot and edited by Jim O’Rourke

26 min
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Anna von Hausswolff


Anna von Hausswolff, frameless31, 18.06.2021

IN THE CRUMBLED CHEST OF KINDNESS
ALL THOUGHTS FLY
Music written by Anna von Hausswolff

Anna von Hausswolff: organist
Joel Fabiansson: co-organist
Hans Davidsson: co-organist
Arno Humal: Bellows treader

Recorded and mixed by Filip Leyman
Mastered by Hans Olsson Brookes
Video Made by Wilhelmson
Recording equipment provided by Svenska Grammofon Studion
Recorded at Haga Church Göteborg

20 min
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Anna von Hausswolff, Foto: Gianluca Grasselli

Anna von Hausswolff, Musikerin und Komponistin aus Schweden, gilt als absoluter Superstar an der Orgel.
Mit einer klassischen Ausbildung und einer avantgardistischen Prägung bewegt sie sich in der großen Musikwelt, tourte mit Nick Cave & The Bad Seeds, Swans, Sunn O))), Efterklang, kollaborierte mit Nils Frahm, Yann Thiersen oder spielte bei der Nobelpreis-Verleihung.
Für frameless wird sie eine Variation ihres neuen Albums All thought fly performen.
All Thoughts Fly verkörpert die Erforschung ungedachter Möglichkeiten der Orgel, zwischen Ruhe und Drama, Harmonie und Dissonanz schafft sie dabei eine unglaubliche Tiefe.

Eiko Ishibashi, Foto: Jim O’Rourke

Eiko Ishibashi ist eine Produzentin, Musikerin und Multiinstrumentalistin aus Japan.
Ihre Vielseitigkeit kennt kaum Grenzen, so arbeitet sie zwischen Kollaborationen mit dem Noise-Musiker Merzbow, als Singer-Songwriterin in Bands mit Jim O’Rourke oder komponiert Filmmusik für große Anime-Filme.
Ishibashi besitzt ein unglaubliches Gespür für Atmosphären. Ihre neuesten Werke contentless dream oder EXIT nehmen einen mit in eine andere Welt.
Wir können ihre Solo-Performance, die sie mit Klavier, Synthesizern und Fieldrecordings für frameless in ihrem Studio in Japan einspielen wird, kaum erwarten.

Yoonji Kim

Kim/Jung waren schon einmal mit ihrer Arbeit Schubladen bei frameless zu Gast. Nun schufen sie mit Webstuhl /Weaving Machine eine neue Skulptur, die als Werkzeug und Musikinstrument fungiert.
Dabei verfolgen sie zum einen die Idee eines Klangteppichs. Zum anderen liegt diesem Klangobjekt die buddhistische Vorstellung „YEON“ (Faden-Knoten) zu Grunde.
Webstuhl steht somit für die uralte handwerkliche Technik Stoff herzustellen und ist zugleich ein Instrument zur Erzeugung unterschiedlichster klanglicher Nuancen: dem Verweben von Klängen zu einem verdichteten Gewebe, das in Raum und Zeit erfahrbar wird.
Yoonji Kim studierte Dirigieren und Komposition in Seoul und Köln. Youngjik Jung studierte Skulptur in Korea und arbeitet an der Alanus Universität für Kunst und Gesellschaft in Bonn.

Kim/Jung Webstuhl, Foto: Yoonji Kim

14.05.2021 – STREAM: Okkyung Lee, Janek Schaefer, Mark Dorf

frameless30
online 14-05-2021 20:00 CET until 15-05-2021 20:00 CET

program
artist info
Okkyung Lee on her work
interview with Mark Dorf

 

 


Mark Dorf
Contours, 2019

Written, produced and directed by Mark Dorf
Music in collaboration with Cory Zimmerman
Voice over #1 spoken by Wyne Veen
Voice over #2 spoken by Mark Dorf
Introductory quote adapted from Rosi Braidotti’s The Posthuman

12:03 min
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Okkyung Lee


Okkyung Lee, frameless30, 14.05.2021

다시, 또, 봄…
spring time… yet again…

Performed, composed, shot, edited by Okkyung Lee (ASCAP)
Sejong, 2021
Thanks to
Sejong Nurirock Creative Center
Cafe Sinai

28:18 min
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Janek Schaefer


Janek Schaefer, frameless30, 14.05.2021

Inaugural concert at ‚Narnia‘ (incl. introduction)
Tape/Vinyl/Loops/Film
Walton-on-Thames
2021
43 min
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Okkyung Lee

In Südkorea aufgewachsen, zog Okkyung Lee 1993 in die USA, um Komposition und Filmmusik zu studieren. Mittlerweile ist sie nicht nur dort, sondern auch in Europa auf dem Feld der Improvisation, als Cellistin und Komponistin bekannt – sowohl als Solokünstlerin als auch in Ensembles und Kollaborationen mit Musikern aus verschiedensten Bereichen. Sie ist Mentorin bei Musikfestivals und hat zahlreiche Musikpreise erhalten.
Inspirationen bezieht sie aus unterschiedlichen Quellen wie Jazz, Noise, westlicher Klassik und der traditionellen und populären Musik ihrer Heimat. Eine große Neugierde und ein entschlossener Sinn für Erkundungen leiten ihre Arbeit.

Nach 27 Jahren im Ausland lebt die Künstlerin Okkyung Lee seit Beginn der Pandemie wieder in Südkorea, in der Nähe ihrer Familie.
In der Stadt Sejong, die 2007 als Smart City und neue Verwaltungshauptstadt geplant und innerhalb weniger Jahre aus dem Boden gestampft wurde, erkundet sie nun diese ihr fremde Stadt und schafft für frameless ein Set mit neuen Stücken zum Thema des sich zurecht Findens – in einer neuen Umgebung, in der Pandemie, in der Welt.

Janek Schaefer

Janek Schaefer absolvierte eine Ausbildung zum Architekten am Royal College of Art, wo er sich auf die Beziehung zwischen Klang, Raum und Ort konzentrierte.
1997 erfand er den ‚Tri-Phonic Turntable‘, einen dreiarmigen Plattenspieler, um neue Musik aus modifiziertem Vinyl zu erzeugen und damit live aufzutreten. Er ist im Guinness-Buch der Rekorde als der vielseitigste Plattenspieler der Welt aufgeführt.
Der Kontext jeder Idee ist für Janek Schaefer von zentraler Bedeutung, die Kombination aus analogen und digitalen Techniken bestimmt seine Arbeitsweise.
Der -wie er sich selbst bezeichnet- ‚Artist/Composer/Entertainer/Creative Consultant/Professor & Handymantastic‘ spielt weltweit Konzerte, hält Vorträge, erarbeitet eine Vielzahl an großformatigen Sound-Installationen und ist u.a. als Gastprofessor an der Oxford Brookes University tätig.

Für frameless spielt er das erste Konzert seit 18 Monaten, bevor demnächt seine LP mit William Basinski erscheinen wird.
Dabei sprüht er nur so vor Ideen und wird mit einem 4-Spur-Gerät, jeder Menge Vinyl und einem Tonbandgerät auftreten, aufgenommen in ‚Narnia‘, seinem neuen Konzert- / Club- / Kino- /Kreativ-Studio in Walton-on-Thames, Großbritannien.

Mark Dorf: Contours, Filmstill

In New York ansässig, hat der Medienkünstler Mark Dorf in Zusammenarbeit mit dem Musiker Cory Zimmerman die Videoinstallation Contours geschaffen.
Dabei betrachtet er den Planeten Erde als einen vom Menschen konstruierten und durch den Menschen eingeordneten Ort.
Von diesem Bild will sich Contours ablösen und die menschliche Dominanz in Frage stellen. Durch das Collagieren von Bildern löst Mark Dorf diesen Blickwinkel, diese Vertrautheit auf und versucht, eine Vision zu entwickeln, dem Zusammenbruch der Umwelt im Anthropozän zu entkommen.

Okkyung Lee on her work
다시, 또, 봄…
spring time… yet again…

„when i was invited by frameless to participate in their streaming event, i knew that i didn’t want to do a live cello performance in front of a computer but rather create something more relevant to my current state… the final result is an audio and visual log of me getting to know this new city i’m staying…

basically, i’ve been a nomad since i was 12 years old when i left home to pursue „serious“ classical cello performance study and moved to seoul by myself… many of you might find this rather unusual but for many koreans, it’s rather common really… i was living in many different housing situations mostly renting a room or share an apartment with another student, eventually living in my own space from high school… then for almost three decades i stayed out of korea, living in boston, new york, berlin and a few residency spaces in europe and so on… also being a foreigner wherever i was despite how long i had spent time there always came back to haunt me and feel unsettled and even unwelcome… (well, now i think of it, i think it’s also partly due to my born nature not wanting to settle down…)
then boom, the pandemic hit the world at the same time as my dad left us last spring, 2020… since then just like everyone in the world, my life stopped and i began to curl inwards emotionally…
my family had moved to this new city named sejong in the summer of 2018 which is an artificial city, built in 2012 from the ground up, designed to hold all the south korean governmental buildings… not that i was attached to my hometown, daejeon, only half an hour away from here since it is also known as the most boring big cities in south korea (and the most notable thing about it is a deep fried pastry filled with red bean paste, still not a donut), but coming to this place where it feels like a half-empty city always gave me some eery feeling…
however from the beginning of this year when it became obvious that i’d need to stay put here even longer, i began to venture out a bit to find some physical spaces to connect to… i mean whenever i was in some new places all over the world, i would hop on a bus and go to some obscure place just to drink so-called the best coffee of that town, so why not do it in a place i’m staying put for the longest time in last 27 years… i began to walk around on foot and tried a bunch of different bakeries and cafes until i found this exact one i’m typing this now in… (you will see a bit of that cafe in the log that shows a little eloquent long-leaved wattle acacia tree swaying gently which became one of my favorite spots…) then i found all the little artificial hills all over the city that if you try really hard, you could think you might not be in the city anymore for 3 seconds… also i found some stray cats (near the hill you see spinning in the log) and became their cat mom for a couple of weeks until they were rescued right in front of my eyes… also found these high rise buildings quite fascinating that seem to be abandoned despite looking so unnecessarily impressive and sparkly (as you see that large blue high rise buildings and the night scenery) that dominates so much of the skyline yet right next to them, you see huge empty spots…
also when it came to writing new music, i was surprised that i was hearing it in fragments and mostly in pentatonic scale… (ha ha ha… am i still qualified as an experimental musician…? just joking…) however i had to go with it just because that’s where i am right now… but then that’s always been the only guidance i had entire my life anyway…
hope you can get a glimpse of my current life listening and watching this log… even though i know this will also be a transitional period in the end but at least i made an attempt to connect…“

 

 

 

Interview between artist Mark Dorf and frameless curator Karin Zwack

(Karin) The auditive elements of your film Contours – both sound and music – form a unit with the images and leave space at the same time. How did the sound develop in collaboration with Cory Zimmerman? And how do you feel about your film being screened in the context of experimental music?
(Mark) Cory and I have known one another since we were kids in Kentucky. We grew up making music and playing in bands together—lots of thick, layered, complex and experimental music that took influence from a wide variety of bands ranging from Slowdive to The Books. More importantly than having an early musical relationship however is that we forged a meaningful creative relationship so early in our lives. This allows for a certain kind of ease today when we speak to one another about large ideological subjects like ecology, or language, or climate collapse—all of which are present in Contours and all of which we had spoken about ad nauseum before we ever knew we would collaborate on this project. So in that way the collaboration developed organically—before we knew it we were producing small elements together that would eventually grow into what is the soundtrack of Contours.

The process itself was really playful and wonderful. It began with me writing one or two line poems and emailing them to Cory with the intention that he would send back a composition of sound that he felt reflected my words. The poems revolved around objects or beings relating to different time scales—things like mountains, trees, foxes, bees… elements with hugely contrasting timescales that might experience reality in dramatically different ways. The sounds that Cory returned matched in the diversity of these possible outlooks on the world.

As time went on the compositions that Cory would send me became more and more developed. I started to cut up the stems and arrange them into different orchestrations. Upon returning these new orchestrations to Cory, he would re-record… return them to me… I would cut them up again and send them back etc etc. It’s like we were creating our own feedback loop—entirely fun. Eventually there were some stylistic directions that I encouraged Cory to explore in order to match specific moments in the film or even just effects that I think conceptually needed to be present for the work. For example the use of echo and delay as opposed to just reverb to create sonic space was a very specific choice. Echo and delay mimic the resistance of origin that the film itself is exploring—as echo progresses, the sound becomes more distant from its origin making it harder to decipher where or what made the sound in the first place. It becomes a kind of copy with no referent.

I love that Contours is being screened in context of experimental music. I often speak about how much of what I make visually is influenced by sound and music. Sound is essential to my personal identity—I am a deep lover of music and creative works of sound. it feels perfect in many ways for this work to be screened in context of experimental music.

What role do deconstructions play in your work? (in content and form)
Deconstruction is central to Contours. Ideologically, the film itself picks apart the Western view of what is commonly considered “Nature” revealing that the term itself, and it’s incredibly complex history, dictates so much of our expectations associated with what lies outside of our urban centers. In confronting the language of both seeing and producing what we call “Nature”, Contours begins to shed light on what it means to look outside of a predetermined vocabulary, and what it means to stretch one’s vocabulary in order to privilege not only the human, but the other than human as well.

It was only fitting that formally the video performs in the same manner—there are constant reminders throughout the work that make the viewer aware of the materiality of the digital image and its ability to guide a gaze. Specifically I am thinking about the range of video quality from the very compressed to the cinematically pristine, the blue bar that reminds the viewer of the edge of the screen, or the constant frame inside of frame that reminds the viewer of an images limited point of view.

I am very enthusiastic about how you work with landscape and nature – abstract and concrete, how you combine manipulation and nature photography/recording. What is it that appeals to you about this topic?
For me this comes from many different places. In the widest way, it comes from a desire to reveal exactly how flexible and powerful image actually is. In flexing my ability to manipulate and composite media to the most extreme ends of my ability, I am revealing to the viewer that not only are they experiencing my view on the world, but that this manipulation is in fact everywhere, and that everyone’s view on the world is entirely manipulated because of the media that they both consume and produce (everyone is a producer now that social media is the dominant form of communication). We are living in an infinitely splintered and individual existence. There is enough cross over between our understandings of the world that there is varying degrees of communication between parties, but we are in fact living in our own personal echo chamber. In bringing this idea to the forefront of my work, and constantly keeping it a focus of my practice, I try to become more aware of my own echo chamber on a personal level and stretch it so that it is not so self-referential—so that I can better understand other people and things that I interact with in a more considered fashion.

In the context of landscape, these self-referential echo chambers become a very real problem when the world is staring down the barrel of climate collapse. We have to become aware of our echo chambers, shed our self-serving and self-aggrandizing interests, and realize the incredible shared danger that we are in regarding the degradation of the planet. The work that I am currently developing has taken on this task of approaching environmental change and media production/bias more directly which has been a great challenge. I understand that I am not perfect but every day I am working on refining the way that I interface with the world in order to mitigate my effects on the collapse of the climate. My creative practice is a tool to not only help me understand this world that I am trying to navigate, but also to produce dialog amongst people and communities in an effort help us all to navigate down this path together.

What are you working on next?
I am currently working on an exciting new video commission that is the follow up to Contours that will debut this Fall. It contemplates a New Nature—a future of nature that may not align with our fictional bucolic past. It depicts no purity of Nature and neither any apocalypse, but rather a New Nature that is a grotesque Nature. It’s very exciting and I cannot wait to share more about it in the coming months : )

Thank you very much, Mark!

16.04.2021 – STREAM: Andrew Pekler, Marina Rosenfeld & Marino Formenti, Tuan Andrew Nguyen

frameless29
16 april 2021
Tuan Andrew Nguyen (VN)
Andrew Pekler (UZ)
Marina Rosenfeld & Marino Formenti (US/IT)


Programm:

Tuan Andrew Nguyen
The Boat People, 2020
Single-channel video, 4k, Super 16mm transferred to digital, color, 5.1 surround sound

Produced by Bellas Artes Projects & James Cohan NYC with TANQ Studios
Directed by Tuan Andrew Nguyen
Written by Tuan Andrew Nguyen, Jane Pujols, Christopher Myers
Cinematography Andrew Yuyi Truong

19:46 min
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Andrew Pekler

performing in Berlin

Excerpts from Phantom Islands
Audio & Video by Andrew Pekler, 2019-2021

35 min
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Marina Rosenfeld and Marino Formenti

Deathstar (isolation)
New York/Vienna, 2021

Concept: Marina Rosenfeld and Marino Formenti
Piano: Marino Formenti (https://marinoformenti.net)
From ‚Deathstar‘ by Marina Rosenfeld
Camera, recording & mastering: Florian Bogner

29:24 min
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Tuan A. Nguyen: Arrival of the Boat People, Videostill

Der Filmemacher Tuan Andrew Nguyen wurde im früheren Saigon geboren, emigrierte als Kind in die USA und lebt heute wieder in Ho Chi Minh City.
Sein Film The Boat People behandelt die Themen Flucht und Erinnerung.
Eine Gruppe von fünf Kindern, aus Laos geflüchtet, möglicherweise die letzten Überlebenden der Menschheit, segeln um die Welt und suchen nach Relikten, die ihnen von einer Welt erzählen können, die es so nicht mehr gibt.
Sie begegnen Objekten aus gegenwärtigen Migrationsbewegungen, einem Weltkrieg und einigen der frühesten Migrationen in der Menschheitsgeschichte.
In ihrem Suchen und Fragen reflektieren sie einen globalen Zustand der Ratlosigkeit und trotzen dem Ende der Zeit, das der Beginn von etwas Neuem sein kann.

Andrew Pekler

Der in Usbekistan geborene, in den USA aufgewachsene Andrew Pekler beschäftigt sich mit synthetischen Field Recordings und pseudo-ethnographischer Musik.
Das Projekt Phantom Island, das er zusammen mit der Kulturanthropologin Stefanie Kiwi Menrath erarbeitete, untersucht das Phänomen von sog. Phantom-Inseln. Diese Inseln sind auf alten Seefahrtskarten verzeichnet, in Wirklichkeit aber existierten sie nie – Artefakte aus der Kolonialgeschichte des 15. – 19. Jahrhunderts.
Dazu schuf Pekler eine interaktive Soundmap mit Hintergründen zu der jeweiligen Legendenbildung und wunderbaren Fake-Fieldrecordings zu einer Vielzahl an Inseln.
Für frameless wird er diese Arbeit als Performance in Berlin einspielen.

Marina Rosefeld, Foto: Rafael Mesinai

Marino Formenti, Foto: Anneliese Varaldiev

Die amerikanische Komponistin und Künstlerin Marina Rosenfeld erforscht Klangarchitektur und experimentelle Formen der Partizipation. Sie performte u.a. am MoMA NY, Guggenheim Museum und hat Lehraufträge u.a. in Harvard und Yale.
Marino Formenti, preisgekrönter Pianist, Dozent (u.a. Mozarteum Salzburg) und Performer stellt in seinen Auftritten die traditionelle Form eines klassischen Konzerts in Frage.
Das Projekt Deathstar bezieht sich auf eine nicht realisierte Forschungsreihe der Bell Labs (New Jersey) in den 90er Jahren und untersucht die subjektive Natur von Hörerlebnissen.
Dort versuchte man, eine subjektive, sensorische Darstellung eines Raumerlebnisses zu reproduzieren.
In einem Zyklus von gleichzeitiger Aufnahme und Wiedergabe beeinflussten sich die beiden Prozesse gegenseitig und man wurde sich eines Feedback-anfälligen Systems bewusst.
Das komplexe Gerät, das dazu benutzt wurde, trug den informellen Namen Deathstar. Der Name „Todesstern“ bezog sich mehr auf das Erscheinungsbild des Geräts, schien aber auch auf eine alternative Zukunft hinzuweisen, in der das Zuhören eng mit der Erkenntnis und dem Körper verbunden ist.
Die Klangdaten des Deathstars sind Ausgangspunkt dieser Performance, bei der Marina in Brooklyn und Marino in Wien zusammen agieren werden.

 

17.10.2020 – STREAM: Jim O’Rourke, ILLUHA, Laura Naukkarinen

frameless28
17 october 2020
STREAM; 20:00 CET (24h online)
Lau Nau (FI)
ILLUHA (JP)
Jim O’Rourke (US/JP)



Lau Nau
performing for frameless on Kemiö Island, Finland
Performance: Lau Nau
Director, Cinematographer: Sami Sänpäkkilä
Camera assistant: Toni Laakso
Garden: Westers, Kemiö Island
26 min


ILLUHA
performing for frameless at The Bunker, Tokyo, Japan
Filmed by Sam Fuller
Live Improvisation by ILLUHA (Tomoyoshi Date + Corey Fuller)
Mixed by Corey Fuller, 12k.com
31 min


Jim O’Rourke
audiovisual film for frameless, somewhere in Japan
Film and Music by Jim O’Rourke
38 min

Es gibt kaum ein Projekt des Post-Rock der 90er, bei dem Jim O’Rourke nicht in irgendeiner Form beteiligt war, als Mitglied von Sonic Youth, Gastr del Sol, Produzent von Wilco, Smog oder Stereolab, er führte Regie, komponierte Filmscores und vieles mehr. Als Held unserer Jugend kann man ihn verklären, oder man entdeckt ihn als Experimental-Musiker der Gegenwart wieder neu. Jim O’Rourke lebt auf dem Land in Japan, wo er allen Gerüchten, er hätte sich vom Musikmachen zurückgezogen, zum Trotz so umtriebig ist wie eh und je und sowohl an der Gitarre als an Synthesizern und als Produzent an einer Unzahl neuer Projekte und Kollaborationen arbeitet. Für frameless wird er einen experimentellen, audio-visuellen Film produzieren. Wir sind sehr gespannt darauf!

Ebenfalls in Japan, diesmal Tokyo, werden Corey Fuller und Tomoyoshi Date mit ihrem Projekt ILLUHA auftreten. Der in Brasilien aufgewachsene Tomoyoshi Date ist praktizierender Arzt auf dem Feld der Tumorbekämpfung. Er forscht über die Beziehungen zwischen Musik, östlicher Medizin und deren Wirkung auf das Gehirn. Corey Fuller, in Japan geboren, als Kind zwischen verschiedenen Kulturen und Kontinenten aufgewachsen, beschäftigt sich in seiner Musik hauptsächlich mit der Geografie, dem Meer und einem besonderen Sinn für Raum. Die beiden stark interdisziplinär arbeitenden Künstler haben sich in Tokyo kennengelernt und starteten ihre Zusammenarbeit 2008. Ihre minimalistische Musik aus akustischen Instrumenten, Elektronik, Feldaufnahmen und anderen Klangquellen ist durchdrungen von einer ausgeprägten Melancholie und Emotionalität.

Die wundervolle Laura Naukkarinen a.k.a. Lau Nau hat eigens für unsere Reihe einen mobilen Konzert-Wagen gebaut, mit dem sie in Nachbars Garten auf der Insel Kemiö in Finnland ein neues elektronisches Set spielen wird. Die in Skandinavien sehr bekannte Experimentalmusikerin arbeitet viel im Bereich Filmmusik, u.a. mit Matti Bye, aber auch für Theater, Kunstinstallationen und als Produzentin. Ihr neues Set basiert verstärkt auf elektronischer Musik, kombiniert mit Stimme und Feldaufnahmen von der Insel, auf der sie in einem Künstlerdorf lebt. Immer wieder besticht sie durch ihre Experimentierfreude und die Leichtigkeit, mit der sie an die Musik heranzugehen scheint.

 

18.09.2020 – STREAM: Teho Teardo, Ahti & Ahti, Barbara Herold

frameless 27
18 September 2020

Teho Teardo (IT)
Ahti & Ahti (FI)
Barbara Herold (DE)

Ahti & Ahti
performing for frameless in Turku, Finland
Performance: Marja Ahti, Niko-Matti Ahti
Camera: Sami Sänpäkkilä
30 min
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Teho Teardo
performing for frameless in Rome, Italy
Performance: Teho Teardo, Interior with Crows, Reflection Listening
Camera: Simone Palma
25 min
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Barbara Herold
QUARANTINE DAZE COMPOSER (Demo)
Corona Lockdown Survival 2D Game and Music Composer
Concept, sounds, animations: Barbara Herold
Sound design: Simon Kummer
Code support: Frank Groh
2020
2 min
Play the full browser game!
http://barbaraherold.net/games/quarantinedaze/start.html
To explore Quarantine’s world try to jump out of the maze. Be patient when you get stuck, Quarantine’s elements transform frequently. Let loose and jump into the unknown. Have fun and compose your piece by going up and down in the right direction. Go to the top of the world.

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Für frameless27 treffen neue Positionen im Spannungsfeld Elektronik und Akustik aufeinander.

Teho Teardo, einer der aktuell wichtigsten Filmkomponisten Italiens, überrascht immer wieder durch seine Vielseitigkeit. Schon früh bewegt er sich als Musiker zwischen klassischer Ausbildung und Punk. Später arbeitet er mit den großen italienischen Filmemachern ebenso wie auf Tour mit Placebo oder in Zusammenarbeit mit Lydia Lunch. Hierzulande ist er besonders durch seine Kollaboration mit Blixa Bargeld in Erscheinung getreten, und das gemeinsame Stück A Quiet Life aus der gehypten Serie Dark ist der düster-schönste Ohrwurm eines jeden Waldspaziergangs. Für frameless wird er in Rom ein ganz neues, experimentelles Set mit Taisho Koto, Glockenspiel und Elektronik ausprobieren.

Bereits in unserer Reihe war Marja Ahti 2019 zu hören. Diesmal nimmt sie als Duo Ahti&Ahti -gemeinsam mit Niko-Matti Ahti- teil. Egal ob Fahrradschlauch oder Gartengeräte – kein Alltagsgegenstand ist vor ihrer Zweckentfremdung als Instrument sicher. Sie sind als Himeda Teil eines Kollektivs, das in Turku eine florierende Szene für experimentelle Musik bildet. In ihrem Studio in Turku werden sie ein neues Set mit ‚tape manipulation and field recordings‘ zum besten geben.

Was macht eine Medienkünstlerin im Corona-Lockdown? Die Münchner Künstlerin Barbara Herold schrieb dieses Frühjahr ein Computerspiel, den QUARANTINE DAZE COMPOSER. Die Welt in Quarantäne führt durch ein Labyrinth, durch das man sich bewegen kann und gleichzeitig eine eigene Soundspur produziert – ‚Be patient when you get stuck, Quarantine’s elements transform frequently. Let loose and jump into the unknown.‘

Teho Teardo, Foto: Claudia Pajewski

Ahti & Ahti, Foto: Dawid Laskowski

Barbara Herold: Quarantine Daze, Still

 

08.05.2020 – STREAM: Miki Yui, Stijn Hüwels, Matthew C. Wilson

frameless 26
Freitag, 08. Mai 2020
STREAM

Miki Yui (JP/DE)
Stijn Hüwels (BE)
Matthew C. Wilson (US)

Programm:


Miki Yui
performing for frameless
27 min
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Stijn Hüwels
performing for frameless
32 min
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Matthew C. Wilson
The Age of Autonomous Exploration
near infrared video with sound
sound design in collaboration with Francesco Cimino
2018
55 min

frameless26 steht ganz im Zeichen von Field Recordings!

Miki Yui (JP/DE)
Miki Yui ist sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Musik beheimatet und für ihren minimalistischen und organischen Ansatz bekannt. Von einem zarten, winzigen Zischen bis zu einem fernen Summen werden elektronische Klänge und aufgenommene Geräusche mit einer narrativen Spannung in die Musik eingewoben.
Bei frameless spielt Miki Yui in ihrem Studio in Düsseldorf ein neues Set, subtil und tief hypnotisch.

Stijn Hüwels (BE)
Ebenfalls mit Field Recordings arbeitet Stijn Hüwels (Slaapwel Records). Er hat sich dem Erforschen von Klang und Materialeigenschaften verschrieben und bringt seine Musik in eine Form der Ruhe, in der Ungeklärtes seinen Raum bekommt.
Bei frameless wird er aus seinem Album Tomodachi (jap. für ‚Freunde‘) spielen, für das er zehn befreundete Musiker um Soundfragmente bat. Entstanden ist ein vielschichtiges Album und ein Beweis für das scheinbare Klischee, dass Freundschaft oft keine Worte benötigt.
Stijn Hüwels spielt in seinem Wohnzimmer in Leuven, Belgien und arbeitet audiovisuelle Aufnahmen ein, die auf seinen täglichen Spaziergängen während des Lockdowns entstanden.

Matthew C. Wilson (US)
Der amerikanische, in Holland lebende Künstler und Filmemacher Matthew C. Wilson steuert mit seiner Videoarbeit The Age of Autonomous Exploration ein Roadmovie der künstlichen Intelligenz bei. Eine Kamerafahrt, einem Testfahrzeug für die Raumfahrt gleich, erkundet die Landschaft Gran Canarias mittels Infrarot-Technik. Wilson beschäftigt sich in seiner Arbeit auf kritische Weise mit der Kolonialisierung der Insel und setzt dies in Bezug zu den Vorhaben der Menschheit, andere Planeten zu besiedeln. Der Soundtrack zum Film entstand aus modifizierten Field Recordings aus der Krypta von Casa de Colón, Gran Canaria.

Matthew C. Wilson: The Age of Autonomous Exploration, Still

Stijn Hüwels, Foto: Jolien Chielens

Miki Yui

 

22.04.2020 – STREAM: Sylvain Chauveau, Britton Powell, Eginhartz Kanter

frameless 25
Mittwoch, 22. April 2020

Eginhartz Kanter (AT)
Sylvain Chauveau (FR)
Britton Powell (US)

Programm:
Eginhartz Kanter
Taking away
Japan / Austria 2018
DCP / color
6:41
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Sylvain Chauveau
performing for frameless
Camera, Edit: Myriam Pruvot
22:40
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Britton Powell
performing for frameless
Composer, Producer, Edit: Britton Powell
Director of Photography, Co-Producer, Edit: Drew Hagelin
Additional Camera: Kieran Gillen & Cheyanne Proud
26:36

Eginhartz Kanter
Die Videoarbeit taking away zeigt die Gassen der Millionenmetropole Tokyo in der Nacht. Die apokalyptisch anmutenden Szenerien der Stille werden durch eine unerwartete Intervention jäh unterbrochen.
Ein seltsames Objekt bewegt sich langsam durch die Bildausschnitte und stört den nächtlichen Frieden der gepflegten Nachbarschaft.
In seinen Maßen erinnert die plane Fläche an einen leeren Bildschirm oder Videoscreen. Die schwarze Wand wandert durch die Straßen, überhöht den kulissenhaften Charakter der Orte. Ihre Bestimmung bleibt mysteriös. .

Sylvain Chauveau
Der in Frankreich geborene Musiker spielt eine außerordentliche Rolle in der experimentellen Musik der stillen Töne.
Er entwickelt Musik für Film und Theater und komponierte u.a. das sieben Jahre lange Stück You Will Leave No Mark On The Winter Snow, das von 2012 bis 2019 online gespielt wurde.
Ursprünglich war für frameless25 ein Klavierkonzert mit Stücken seines soeben erscheinenden Albums geplant.
Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen in Brüssel und mangels Klavier in den eigenen vier Wänden hat Sylvain Chauveau für uns kurzerhand alles umgeworfen und ein völlig neues Set in seiner Altbauwohnung erarbeitet.
Mit Gitarre, Harmonium und den leisen Geräuschen der Brüsseler Gassen im Hintergrund nimmt er uns mit auf eine Reise. Und gänzlich ohne Verstärker wird der Titel seines neuen Albums zum Programm: Life without machines.

Britton Powell
Britton Powell aus Brooklyn ergänzt den Abend durch seine multimediale Soundperformance, die er am menschenleeren Strand von Cape Cod, Massachusetts für uns aufgenommen hat, wo er aktuell die Quarantänezeit ausharrt.
Er spielt eine neue Variante seines Sets „If Anything Is“, in der er Elektronik, Video, psychoakustische Phänomene und perkussive Elemente verbindet.
Szenerien, die in New York gedreht wurden -Hochglanz-Werbebilder collagiert mit Aufnahmen aus der unmittelbaren Brooklyner Lebensrealität- überlappen mit der Musik.
In seiner Arbeit setzt sich Powell mit einer hyperbeschleunigten Welt auseinander.
Im Kontrast dazu steht nun der leere Strand und die hereingebrochene Entschleunigung der aktuellen Situation -beinahe surreal.

Britton Powell

Sylvain Chauveau

Eginhartz Kanter: taking away, Videostill

 

03.04.2020 – STREAM: Graeme Arnfield, Dullmea, Thomas Ankersmit

frameless 24
Freitag, 3. April 2020
Beginn: 20:00

Graeme Arnfield
Sitting in Darkness
15:29 / HD Videowork / 2015
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Dullmea
performing in Porto
28:53
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Thomas Ankersmit
performing in Berlin
35:10

Graeme Arnfield (GB)
Graeme Arnfield, lebt und arbeitet in London, wo er Experimental Cinema studierte. In seinen Essayfilmen verwendet er häufig Methoden des investigativen Geschichtenerzählens. Er erforscht Mechanismen und Phänomene unserer postdigitalen Gesellschaft, wie die Verbreitung globaler und lokaler Geschichten, die Politik digitaler Netzwerke oder die ungleiche Verteilung ökologischer Güter.
In seiner Videoarbeit Sitting in Darkness dröhnt und hallt es am Himmel. Zuschauer suchen ihre Handys und filmen den Himmel ab auf der Suche nach der Quelle des Geräuschs. ‚I hope the camera picks this up‘ – Sitting in Darkness erforscht die virale Verbreitung von Fakes und die zweifelhafte Authentizität zeitgenössischer Bildwelten.

Dullmea (PT)
Dullmeas Performance für frameless kommt aus ihrem Heimstudio in Porto, Portugal.
Sofia Faria Fernandes a.k.a. Dullmea hat klassische Geige studiert und in zahlreichen Orchestern gespielt, bis sie sich auf Solopfade begab und mittels elektronischer Instrumente begann, die Horizonte von Synthesizern und ihrer Stimme auszuloten.
Sie komponiert seit längerem Musik für Theater und Tanzperformances und beschäftigt sich intensiv mit Spannungsbögen in der Musik. Prägend für sie sind sowohl die spielerischen Möglichkeiten der elektronischen Musik als auch ein Bewusstsein für Komposition und Dramaturgie.
Ihre Performance bei frameless zeigt eine Variante ihres Werks „Hemisphaeria“.

Thomas Ankersmit (NL)
Für den heutigen Abend bei frameless hat Thomas Ankersmit in seiner Berliner Wohnung eine neue „Improvisation for serge modular synthesizer“ eingespielt.
Thomas‘ Tipp: “please use speakers, not headphones”!
Seine Musik wird auf den Labels Shelter Press, PAN und Touch veröffentlicht und kombiniert komplizierte Klangdetails und rohe elektrische Energie mit einem sehr physischen und räumlichen Klangerlebnis. Akustische Phänomene wie Infraschall und otoakustische Emissionen (Geräusche aus dem Kopf, die von den Ohren selbst erzeugt werden) spielen in seiner Arbeit eine wichtige Rolle, ebenso wie eine kreative Zweckentfremdung der Geräte.

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Dullmea

Thomas Ankersmit, Foto: Mich Leemans

Graeme Arnfiels: Sitting in Darkness, Videostill

15.10.2019 – Tomoko Sauvage, David Allred, Markus Muench

frameless 23
Dienstag, 15. Oktober 2019
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei

Tomoko Sauvage
David Allred
Markus Muench

Tomoko Sauvage; Foto: Yoshihiro Inada

Die japanisch-französische Künstlerin Tomoko Sauvage ist sowohl in der Bildenden Kunst als auch in der Musik beheimatet. Sie beschäftigt sich seit längerem intensiv mit dem Element Wasser und benutzt dabei Unterwassermikrophone oder schmelzende Eisblöcke, um akustischen Neuraum auszuloten. Bei frameless23 wird sie auf elektronisch verstärkten Porzellanschüsseln und Wassertropfen, quasi auf „natürlichen Synthesizern“ musizieren. Dabei bewegt sie sich in einem fragilen Gleichgewicht zwischen Zufall und Absicht, dem Eigenleben der Instrumente und der Virtuosität der Künstlerin.

David Allred, Foto: Michael O’Neal

Ebenfalls über Urgewalten und die menschliche Beziehung zur Natur sinnierend, beschäftigt sich der amerikanische Musiker David Allred in seinem neuen Album The Cell mit Existenziellem. Seine Arbeit als Altenpfleger hat ihn stark beeinflußt. In schwermütigen Melodien stellt er sich der Suche nach seinem Platz in der Welt und zieht viel Erhellendes aus der Beschäftigung mit dem Thema Vergänglichkeit: „In The Cell geht es darum, die Dunkelheit in unserem individuellen Leben als strategische Methode anzuerkennen, um ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie wir uns in einer extrem dissonanten Welt mit Optimismus, Harmonie und Licht fortbewegen können.“(D. Allred) Mittels Bass, Piano und Gesang erkundet er auf außergewöhnliche Weise neues Terrain des Songwritings, singt im Chor mit sich selbst oder bezieht sich auf David Lynch-Filme. Seine erhellende Performance bei frameless wird der perfekte Start in die dunkle Jahreszeit!

Die Medienkunstinstallation, die unseren Abend begleitet, kommt diesmal vom Münchner Klangkünstler Markus Muench. Er schuf anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Mondlandung mittels Original-NASA-Aufnahmen und einer eigenen Klangkomposition die Soundinstallation lunar_, die nun erstmals komplett bei frameless gezeigt wird. Unzählige Original-Aufnahmen von Gesprächen der Astronauten, Hintergrundgeräuschen, Artefakten der Übertragung hat er durchforstet, zerschnipselt, sortiert, neu zusammengefügt und daraus einen elektronischen Teppich für seine Arbeit gewonnen. Die dazu improvisierte Instrumentalspur komplettiert seine Interpretation dieses Ereignisses. Die 4-Kanal-Arbeit wird eine ganze Halle einnehmen und die Zuhörer mitnehmen auf eine sphärische Klangreise.

13.09.2019 – Tashi Wada Group (mit Julia Holter, US), Miho Hatori (ex-Cibo Matto, Gorillaz, JP), Olli Aarni (FI)

frameless 22
Freitag, 13. September 2019
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei

Tashi Wada Group (mit Julia Holter, US)
Miho Hatori (ex-Cibo Matto, Gorillaz, JP)
Olli Aarni (FI)

Zu frameless22 begrüßen wir gleich drei großartige musikalische Acts:
Der in Los Angeles lebende Komponist Tashi Wada präsentiert sein neues Ensemble, eine Art Supergroup mit den Mitgliedern Julia Holter und Corey Fogel. Gemeinsam stellen sie Wadas neues Album ‚Nue‘ vor. Von der Verdoppelung der Töne, minimalistischen Dudelsackklängen oder sphärischem Gesang hin zum intensiven Zusammenspiel der einzelner Musiker, lassen Tashi Wadas Kompositionen diesen Elementen Raum, sich zu verbinden und zu wachsen.

Miho Hatori, vielen bekannt als die Gitarristin Noodles von Damon Albarn’s Gorillaz, ist nun auf Solopfaden unterwegs. Mit einem experimentellen Set aus Gesang, Hip Hop Beats und Elektronik begeistert die gebürtige Japanerin, die in der New Yorker Musik-Szene eine feste Größe darstellt und bereits mit Legenden wie den Beastie Boys zusammengearbeitet hat.

Der finnische Experimentalmusiker Olli Aarni ist Autodidakt und arbeitet mit einer Vielzahl an Techniken wie Collage, Feedback, Klangsynthese und Field Recording, um Musik auf der Basis dichter Klangfarben zu erzeugen. In seiner Arbeit balanciert er zwischen Minimalismus und chaotischer Komplexität. Seine über 20 LPs, CDs und Kassetten hat er auf vier Kontinenten veröffentlicht, und so freuen wir uns besonders, dass er auch in München Station macht und uns in seine Soundwelt mitnimmt

17.05.2019 – Katharina Grosse / Stefan Schneider (DE), Marja Ahti (FI)

frameless 21
Freitag, 17. Mai 2019
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei

Katharina Grosse / Stefan Schneider (DE)
Marja Ahti (FI)

Katharina Grosse / Stefan Schneider (DE)
Ständig auf der Suche nach spannenden neuen Querverbindungen schauen wir mit großer Begeisterung dieser Kollaboration entgegen: Katharina Grosse aus Berlin, als Künstlerin für großformatige Gemälde und Installationen in grellen Farbkontrasten bekannt, gemeinsam mit Stefan Schneider aus Düsseldorf, den wir bereits mit To Rococo Rot, oder gemeinsam mit Sam Prekop und John McEntire begrüßen durften. In den späten 80er Jahren trafen sich die beiden an der Kunstakademie Düsseldorf, sie als Malerin, er als Fotograf. Ein Dialog, der sich in Freundschaft und in gemeinsamer Musik niederschlug. Grosse und Schneider führen diesen Dialog in Synthesizern mit einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit. Es ist kein Zufall, dass sie mit dem Albumtitel „Tiergarten“ eine Referenz an Walter Benjamin herstellen. Walter Benjamin prägte die Vorstellung des Flaneurs, der die Großstadt des frühen 20. Jahrhunderts ohne Wertung und Vorurteil in sich aufsog. Und so wie bei Benjamin Eindrücke ungefiltert in das Bewusstsein strömen, geben Grosse und Schneider diese Eindrücke in der Musik wieder. Affekte wie Wut oder Behutsamkeit prägen die Musik, haben aber keine Wertung für sie. Sie sind, was sie sind – so Katharina Grosse. Für das Konzert bei frameless werden sie das Prinzip des Dialogs in den Raum übertragen und zwei Hallen bespielen.

Marja Ahti (FI)
Dialogisch arbeitet auch die schwedisch-finnische Musikerin Marja Ahti aus Turku. Sie sammelt Field Recordings und Klangmaterial aus akustischen Instrumenten zusammen, um sie mit Synthesizern und elektronischem Feedback gegenüberzustellen, bis die zwei Pole in ein Verhältnis treten, sich imitieren, miteinander kommunizieren. Und wie viele hochgeschätzte Musikerinnen aus Finnland arbeitet sie mit den Schnittstellen zu Performance, Tanz und Klangkunst.

02.05.2019 – Félicia Atkinson (FR), Stéphane Garin / Jean-Philippe Gross (FR), Emma Heiðarsdóttir (ISL)

frameless 20
Donnerstag, 02. Mai 2019
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei

Félicia Atkinson (FR)
Stéphane Garin / Jean-Philippe Gross (FR)
Medienkunst: Emma Heiðarsdóttir (ISL)

Nach der Winterpause ist frameless mit gleich zwei Abenden im Mai zurück. Am 2.5. startet die Reihe mit einem Fokus auf das Neue und Utopische.

Félicia Atkinson ist wohl eine der zentralen Figuren der europäischen experimentellen Musik der Gegenwart. Wie keine zweite bildet sie den Schulterschluss zur bildenden Kunst, Literatur und Publizistik. Sie nimmt die unterschiedlichsten Bezüge mit einer seltenen Leichtigkeit in sich auf, macht Spannungsfelder zwischen Stille und Noise, Improvisation und strenger Struktur auf, um eine gänzlich neue Art von Ästhetik zu verfolgen. Aus archaisch anmutenden Elementen, einzelnen Melodien, geflüsterten Zeilen und Field Recordings setzt sie Stücke zusammen, die dieser Welt enthoben zu sein scheinen.
Es überrascht nicht, dass sich Atkinson in ihrer musikwissenschaftlichen Dissertation mit Instrumenten und Programmen beschäftigt, die auf utopische Weise entwickelt wurden. Bezüge zu Science Fiction, Musique Concrète und Noise-Kultur verstricken sich bei ihr zu einer unverwechselbaren Poetik.

Foto: Shelter Press

In ihrer Performance Dénombrement durchleuchten Stéphane Garin und Jean-Philippe Gross die Strecken zwischen akustischen Instrumenten und der Diffusion durch ein elektronisches Klangsystem. Wir kennen und schätzen Stéphane Garin besonders aus seiner Zusammenarbeit mit Sylvain Chauveau als Ensemble 0, in dem er fragile Melodien und Rhythmen ineinander webt. Projekte wie Dénombrement, die erste Zusammenarbeit der beiden Künstler Stéphane Garin und Jean-Philippe Gross, vertiefen einen experimentelleren Fokus. Das Projekt vermisst den Raum und die Zeit, die ein Klang zurücklegt, wie er durch die elektronische Verarbeitung pulverisiert wird. Ein vorsichtiger und behutsamer Vermessungsprozess, unter Spannung wie in einem Teilchenbeschleuniger. Das Resultat ist das Konzentrat aus einem sonst stillen Zwischenraum, von einer seltsamen, fast mysteriösen Intensität.

Foto: Gérôme Blanchard

Die isländische Künstlerin Emma Heiðarsdóttir erforscht die Grenzen zwischen Formen und Alltagswelten. Ihre Videoarbeit Piling / Unpiling zeigt die schleichende Veränderung zweier Laubhaufen. Der eine nimmt ab, der andere nimmt zu. Wie der Ladebalken am Bildschirm. Wie der Transfer von Datenmengen. Eine universelle Meditation über die Mengenlehre, die sich aus dem Alltag in die digitale Welt und von dort in die Metaphysik fortsetzt.

Emma Heiðarsdóttir: Piling / Unpiling, Videostill

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